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Effizienz im Umweltrecht.

Grundsatzfragen wirtschaftlicher Umweltnutzung aus rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher Sicht

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Das Umweltrecht ist von wissenschaftlicher wie von politischer Seite seit längerem unter Rationalisierungsdruck geraten. Der Band erörtert interdisziplinär die Fragen, ob und unter welchen Bedingungen ein "effizientes" Umweltrecht erstrebenswert wäre und wie ein solches Recht in der Praxis Gestalt annehmen könnte.

Dem traditionellen Umweltrecht wird von Ökonomen üblicherweise vorgehalten, "ineffizient" zu sein. Ineffizientes Umweltrecht aber bedeutet Verschwendung von Ressourcen, z. B. knapper staatlicher Mittel und mindert dadurch zugleich den möglichen Umweltschutzerfolg. Vor dem Hintergrund von Standortdebatte und Globalisierung ist das Umweltrecht aber auch politisch unter Rationalisierungsdruck geraten. Der Stellenwert von "Effizienz" im Umweltrecht, ihre konkrete Bedeutung, mögliche Konfliktlinien zu anderen normativen Konzepten (z. B. der Gerechtigkeit) sowie die Chancen für eine stärkere Berücksichtigung in der Rechtspraxis waren zentrale Gegenstände der Forschungsgruppe "Rationale Umweltpolitik - Rationales Umweltrecht" am Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld. Der vorliegende Abschlussband vereint juristische, ökonomische und sozialwissenschaftliche Arbeiten zur Effizienzfrage.

Das Werk richtet sich an Ökonomen, Juristen und Verwaltungswissenschaftler in Forschung, Verwaltung, Politik und Verbänden, an politische Entscheidungsträger sowie generell an alle umweltpolitisch interessierten Kreise. Der Herausgeber war als Ökonom Mitglied der Forschungsgruppe und lehrt nunmehr als Professor für Volkswirtschaftslehre an der Fachhochschule Frankfurt am Main.
(Verlagstext)



Verzeichnis der Beiträge

Erik Gawel: Vorwort

  1. Grundsatzfragen: Ökonomische Effizienzperspektiven und sozialwissenschaftliche Kritik
    • Erik Gawel: Ökonomische Effizienzforderungen und ihre juristische Rezeption.
      Ein problemstrukturierender Überblick
    • Bernd Hansjürgens: Mehr Effizienz im Umweltrecht durch Kosten-Nutzen-Analysen?
      Zu den Möglichkeiten und Grenzen aus ökonomischer Sicht
    • Gerd Winter: Über Nutzen und Kosten der Effizienzregel im öffentlichen Recht
    • Leonie Breunung: Umweltschutz unter dem Optimalitäts- und Effizienzpostulat.
      Die wohlfahrtsökonomische Konzeption in soziologischer Sicht
  2. Effizienz und Rechtsordnung
    • Martin Führ: Ökonomische Effizienz und juristische Rationalität.
      Ein Beitrag zu den Grundlagen interdisziplinärer Verständigung
    • Klaus Messerschmidt: Ökonomische Effizienz und juristische Verhältnismäßigkeit. Gemeinsames und Trennendes
    • Erik Gawel: Rationale Gefahrenabwehr.
      Marktsteuerung und ökologische Risiken
    • Wolfgang Köck: Rationale Risikosteuerung als Aufgabe des Rechts.
      Zur Rationalität der Risikodogmatik und zu den Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Risikoanalysen und Kosten-Nutzen-Analysen im Rahmen administrativer Risikobewertungen
  3. Das Effizienzpostulat im Spannungsfeld konkurreierender Sozialgestaltungsnormen
    • Gerard C. Rowe: Gerechtigkeit und Effizienz im Umweltrecht - Divergenz und Konvergenz
    • Erik Gawel: Zur Gerechtigkeit von Umweltabgaben
      Ökonomisch rationale Umweltpolitik im Spannungsfeld von Effizienz und Gerechtigkeit - das Beispiel Umweltsteuern
  4. Das Verursacherprinzip als Ausdruck ökonomischer Effizienz und Grundlage interdisziplinärer Verständigung?
    • Bernd Hansjürgens: Das Verursacherprinzip als Effizienzregel
    • Gerard C. Rowe: Das Verursacherprinzip als Aufteilungsprinzip im Umweltrecht.
      Juristische und ökonomische Überlegungen auf der Basis des Coase-Theorems