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Die beamtenrechtliche Beihilfe als Risikovorsorgesystem im Krankheitsfall.
Grundlagen einer systemvergleichenden gesundheitsökonomischen Analyse



Die Absicherung der Beamtenschaft im Krankheitsfall vollzieht sich traditionell außerhalb des sozialen oder rein privaten Versicherungsschutzes. Diese Sonderstellung der Risikovorsorge, innerhalb der dem Beihilfewesen eine zentrale Rolle zukommt, ist in der wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung nicht unumstritten. Die bisherige Diskussion wurde dabei stets von dienstrechtlichen und beamtenpolitischen Aspekten dominiert. Die vorliegende Arbeit begreift demgegenüber die beamtenrechtliche Beihilfe als eine Systemalternative zur Lösung des wirtschaftlichen Risikovorsorgeproblems im Krankheitsfall. Hierzu wird das ökonomische Leistungsprofil eines Beihilfesystems im Vergleich zu gesetzlicher und privater Krankenversicherung näher analysiert.

Wie sich Beihilfen gegenüber anderen Vorsorgeformen hinsichtlich der ökonomischen Kriterien der gesundheitspolitischen Effektivität und Effizienz behaupten können, wird methodisch auf der Grundlage der modernen Gesundheitsökonomik erörtert. Im Rahmen einer solchen gesundheitsökonomischen Analyse stehen die Besonderheiten von "Gesundheitsgütern" sowie deren Bereitstellung auf Versicherungs- und "Gesundheitsmärkten" im Brennpunkt der Betrachtung.

Diese Vorstudie möchte durch die erstmalige systematische Anwendung des gesundheitsökonomischen Instrumentariums ein allgemeines theoretisches System von Lenkungs- und Verteilungswirkungen der Beihilfen vorbereiten; zugleich soll so auch eine methodische Grundlage für empirische Einzelfallstudien geschaffen werden. Das Werk richtet sich daher auch an Juristen und Verwaltungspraktiker, die sich über die ökonomische Leistungsfähigkeit des beamtenrechtlichen Vorsorgesystems - insbesondere vor dem Hintergrund der anhaltenden Gesundheitsreformdiskussion - Klarheit verschaffen wollen.



Gliederung

1. Einleitung

  • Problemstellung
  • Zum Vorgehen

2. Der ökonomische Beitrag zur Analyse von Krankheitsvorsorgesystemen: Die Gesundheitsökonomik

  • Die ökonomische Perspektive
  • Kriterien zur ökonomischen Evaluierung von Krankheitsvorsorgesystemen: Das ökonomische Zielsystem
  • Das Verhältnis gesundheitsökonomischer Paradigmen zu konkurrierenden Erklärungsansätzen

3. Zum Untersuchungsfeld eines gesundheitsökonomischen Systemvergleichs

  • Methodische Vorbemerkungen zur Alternativengenerierung
  • Systemalternativen für einen theoretischen Wirkungsvergleic
  • Systemalternativen für eine empirische Analyse

4. Gesundheitsökonomische Problemkreise für einen theoretischen Wirkungsvergleich unter besonderer Berücksichtigung des Beihilfewesens

  • Systemtheoretische Grundlegung alternativer Krankheitsvorsorgesysteme
  • Allokative Aspekte der Risikovorsorge im Krankheitsfall
    1. Überblick
    2. Die Effektivität von Krankheitsvorsorgesystemen
    3. Die allokative Effizienz von Krankheitsvorsorgesystemen
      • Steuerungsmechanismen im dualen Lenkungsfeld
      • Nachfrageseitige Fehlanreize und Steuerungsdefizite
      • Allokative Probleme im Bereich der Organisation des Vorsorgeschutzes
      • Ausstrahlungswirkungen auf die Angebotssphäre
  • Distributive Aspekte der Risikovorsorge im Krankheitsfall
    • Überblick
    • Systematik möglicher Verteilungsfragestellungen
    • Verteilungsneutralität des Beihilfensystems?
    • Verteilungsrelevante Einzelaspekte

5. Konzeptionelle Überlegungen für empirische Vergleichsuntersuchungen

  • Theoretische Grundlagen
  • Bisherige Ansätze empirischer Kostenvergleichsstudien
  • Methodische Probleme von Vergleichsrechnungen

6. Zusammenfassung: Zur Struktur möglicher Vergleichsbetrachtungen zwischen Beihilfen und anderen Vorsorgeformen aus ökonomischer Sicht

Auswahl-Bibliographie